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Peking, 22.-31.05.2011
Beijing: 22.05.2011, Drum Tower, Rikschafahrt durch Hutongs
Wir leben noch, der Beijing Zoo ging ganz schön in die Beine, was uns aber nicht davon abhielt, heute ins alte Peking (Hutongs) zu fahren. Als erstes wollten wir den Drum Tower besuchen. Wir waren aber zu früh und mussten daher noch warten. Er wird nur zweimal am Tag für Besucher geöffnet. Wir nutzten die Zeit und sind mit der Rikscha durch die alten schmalen Gassen Hutongs gefahren. Wir sahen kleine Hotels, kleine Garküchen und Einkaufsläden. Wir fuhren an alten verfallenen oder auch schon aufwendig restaurierten Häusern vorbei. Was mich aber interessierte war, wie es hinter den Mauern aussieht. So bin ich ausgestiegen und habe mir das ganze, soweit es möglich war, angesehen. Es sah alles verkommen aus. Keine Farben, alles lag kreuz und quer und war schmutzig. Es gibt einfach zu wenig Wohnraum.
Die Wohnungen bestehen nur aus zwei Räumen
(Wohn- und Wirtschaftsraum). Hier und da gibt es schon kleine Veränderungen, die für den Erhalt des alten Chinas sorgen. Nach Einstellung der alten chinesischen Politik wurde alles, was älter war als 30 Jahre, wieder abgerissen und es entstanden Hochhäuser. Die Bewohner Hutongs, die hinter diesen alten Mauern leben, machten auf mich alle einen freundlichen und zufriedenen Eindruck. Egal in welcher Gasse ich mich aufhielt: es kamen mir immer freundliche Gesichter entgegen. Weiter ging es mit der Rikscha durch Hutongs, vorbei zu einem typischen alten Haus, SI He Yuan (vier Wände mit Innenhof) , das für Touristen hergerichtet war. Eine schmale Gasse führte zum Eingang in einen großen Innenhof, von wo man die einzelnen Wohnungen betreten kann. Empfangen wurden wir von 2 Beos (Vögel), die immer wieder Ni Hao oder ... krächzten. In diesen Häusern lebten früher oder auch jetzt noch mehrere Familien in jeweils 2 Räumen. Im Wohnraum, nicht größer als 10qm, findet das eigentliche Leben statt. Geschlafen und gegessen wird auf einem 4qm Podest. Wir hatten Glück, dass keine anderen Touristen da waren. So konnten wir uns alles in Ruhe ansehen. Wir hatten gerade die Muster-Wohnung verlassen, da strömte uns eine ganze Busladung entgegen. Nach der Rundfahrt durch Hutongs verspürten wir Hunger. Es war noch genügend Zeit bis zur Vorführung im Drum Tower. Wir setzten uns in ein kleines Restaurant, mehr Garküche. Es waren nicht mehr als 12 Plätze vorhanden. Es gab die übliche Speisekarte mit Fotos von den Gerichten, alles auf Nudel-Basis mit verschiedenen Zutaten (Rindfleisch, Geflügel, Gemüse, Pilze und Bambus). Der junge Koch stand links an der Eingangstür vor einem Herd mit 2 Gasflammen, dem typischen Wok und 2 großen Töpfen mit kochendem Wasser für die frischen Nudeln. Wir bestellten Nudeln mit Rindfleisch, schön scharf das Ganze, in einer großen Schüssel serviert. Dazu gab es einen Salat und 2 Dosen Cola. Das Essen hatte etwas länger gedauert und so mussten wir uns beeilen, um die Show im Drum Tower nicht zu verpassen. Gehetzt kamen wir an und hörten schon ein leises Trommeln. Dann kam die große Überraschung: Wir standen vor einer langen und steilen Treppe. Endlos lang, so um die 50 Meter, mir blieb fast die Spucke weg; ich dachte: nur nicht nach hinten sehen und nicht runterfallen. Mir wurde ganz schön weich in den Knien. Oben angekommen, war das Spektakel voll im Gange. Es wurde kräftig auf die großen Trommeln geschlagen, was mächtig auf die Ohren ging. Nach 3 Minuten war alles vorbei. Anschließend sind wir noch im Drum Tower geblieben und haben uns alles in Ruhe angesehen. Auf dem Balkon haben wir den herrlichen Ausblick genoßen. Die Treppe runter verursachte noch einmal Magengrummeln, steile Stufen mit der Angst einen schnellen Abgang zu machen.
Beijing: Hou Hai Area:
Anschließend besuchten wir die Hou Hai Area. Das ist ein Touristen-Zentrum mit vielen kleinen Geschäften, Souvenierläden, Mode, Tee, Antiquitäten, Stoff Pandas und vielen Restaurants; alles um einen See gelegen. darauf vergnügte man sich mit Tretbooten. Viele Rikscha-Fahrer chauffierten die Touristen im Eiltempo durch die Gassen. Hier sehen Sie einen kleinen Pekinesen, verkleidet als Biene Maya und das bei 30° Grad im Schatten.
Neugierig wie ich bin, konnte ich es mir nicht verkneifen durch eine offene Tür zu gehen, um zu sehen, was dahinter passiert. Es war ein altes Hutonghaus mit dem üblichen Innenhof. Man war gerade dabei, es zu einem Restaurant umzubauen. Auf dieser Seite des See´s gab es nur Lokale, Bars und Restaurant. Auf der gegenüber liegenden Seite waren die Einkaufläden. Gegen 17:00 Uhr haben wir uns mit der Subway auf den Rückweg gemacht.
Peking: 23.05.2011, Subway
Heute war das Reisebüro angesagt. Wir wollten die geplante Rundreise anzahlen. An der Bushaltestelle lernten wir einen Deutsch-Amerikaner kennen, der hier in Tongzhou einen Lehrstuhl im Fach BWL hatte. Zusammen fuhren wir ins Beijing-Zentrum und hatten ein nettes Gespäch über Studenten; sie seien alle gelehrig aber nicht immer gut in der Analyse. Am Ende tauschten wir unser Visitenkarten aus. Nachdem ich am Geldautomaten mich mit Frischgeld versorgt hatte, machten wir im CITS Reisebüro die Anzahlung. Auf dem Weg zurück besuchten wir das Shopping-Center Wangfujing, haben französisch gegessen: belegte Baguettes und kleine Pizzen. Das gleiche haben wir dann noch mit nach Hause genommen.
Auf den Rückweg bin ich mal wieder angesprochen worden: “Hello, how a you?”. “Hello,
i come from Germany!”, “I am chinese”, und lächelnd ging sie weiter. Die Subway war anfänglich gut besetzt. Nach 3 Stationen war die Ruhe vorbei. Schüler stürmten den Zug und es wurde eng. Es war ein Gekreische und Geschnatter. Ölsardinen in der Dose hatten es besser. Wir sind aber heil aus der Situation rausgekommen. Wir stiegen aus, um die Subway zu wechseln. Den gleichen Weg nahmen auch die Schüler. So kam die ganze Horde hinter uns her.
Peking: 25.05.2011, National Grand Theatre, Giulietta e Romeo
Yi, war heute Vormittag beim Friseur. Am Abend war Theater angesagt. Wir freuten uns auf ein italienisches Ballett (Giulietta e Romeo). Am Nachmittag bestätigte das CITS-Reisebüro unsere Reiserute mit Flug, Hotel, Transfer und Führer. Die Einreise nach Tbet lag noch in der Schwebe; weil sich die Einreisebedingungen nach Tibet täglich ändern konnten. Wir hatten noch 14 Tage Zeit.
Abends sind wir mit der Subway Line 1 zum National Grand Theater gefahren. Die Tiananmen West Station verfügt über einen Direktzugang ins Theater, so dass man keine Probleme bei schlechtem Wetter hat. Ich war überrascht über den Infrastruktur des Theaters. Hier gab es riesige Treppen und Rolltreppen die zu den Rängen führten. Womit aber viele Zuschauer Probleme hatten: wo finden wir unseren Eingang zu unseren Sitzen? Es war zwar alles gut ausgeschildert, aber man fand sich trotzdem nicht zurecht. Es gab mehrere Eingänge zu den Rängen und man musste sich durchfragen. Nun konnten wir das erste Mal im Zuschauerraum Platz nehmen. Zweiter Rang, Reihe 2, Mitte. Ich stand am Eingang und der Eindruck hätte mich fast erschlagen: Ein riesiges Rund. Zwanzig oder mehr Sitzreihen im
45° Winkel nach unten lagen vor mir. Ich bekam weiche Knie als ich nach unten sah. Ich weiß nicht wie hoch wir waren: 20 Meter, oder auch mehr! Nachdem ich vorsichtig die Stufen zu meinen Sitz gegangen war. musste ich erst einmal tief Luft holen. Früher hatte mir so etwas nichts ausgemacht. Leider hatte ich keine Kamera dabei, weil es verboten war. Es wurde aber trotzdem fotografiert. Schade! Ich hatte mich leider irritieren lassen. Auf dem Ticket stand, dass keine Fotos oder Videos gemacht werden dürfen. Das nächste Mal wird mir das nicht passieren. Die Aufführung war ein Genuß.
Peking: 30.05.2011, Tai Chi
Yi wollten sich Tai Chi ansehen und alte Freundinnen treffen. Danach wollten wir Geld für die Reise mit meinen Kreditkarten abheben. Wir fuhren mit dem Bus zum Sport- und Fitnessplatz. Es war der erste Bus morgens und dementsprechend überfüllt. Die Ölsardine pur. An jeder Haltestelle Geschiebe und Gedränge. Ganz nach dem Motto: Einer geht noch rein. Yi traf ihre Freundinnen beim Tai Chi. Wir haben uns die verschiedenen Kampfarten angesehen. Fitness, egal in welchem Alter, wird in China groß geschrieben. Wir sind dann noch herum gelaufen, um die Sportler an den verschiedenen Sportgeräten zu erleben. Wir wollten frühstücken. Nach einem Griff in meine Hosentasche stellte ich fest, dass meine Geldbörse fehlte. Yi hatte mich immer gewarnt: ich solle besser auf mein Portmonee aufpassen, hier würde viel geklaut. Pech! Heute hatte sie es vergessen! Während der Busfahrt hatte man mir es gestohlen und ich hatte es nicht einmal bemerkt. Ich hatte noch die Hoffnung, dass ich es in der Eile nicht eingesteckt hätte, aber zu Hause war es auch nicht. So war Eile angesagt. Der Verlust von Führerschein und Personalausweis war nicht so schlimm, aber die Karten brauchte ich, um die Reise bezahlen zu können. Per Handy ließ ich die Karten sperren. Ob ich die neuen Karten zeitig bekomme würde, konnte man mir auch nicht sagen.
Wir hatten noch ein Eisen im Feuer, das Geld aus Wuhan. So telefonierte Yi noch mit der Polizei in Wuhan, was nun mit dem Geld von Chunmei passiere. Sie bekam die Auskunft, dass es schnell gehe; aber wie schnell ist schnell? Das wussten wir nicht. Yi erzählte vom Verlust meines Portmonees und dass ich jetzt kein Geld mehr hätte. Sie wäre über eine schnelle Antwort erfreut.
Peking: 31.05.2011, Deutsche Bank Peking
Gottseidank hatte ich noch eine EC-Karte, mit der man neuerdings auch in China Geld abheben kann. So fuhren wir zur Deutschen Bank ins Zentrum um dort Geld abzuheben. Dumm gelaufen! In der Aufregung hatte ich dreimal die verkehrte Pin-Nummer eingegeben Feierabend. Telefonisch bat ich meine Bank den Pin Code wieder freizuschalten.
Sind dann weiter zum Electronic Kaufhaus “Bainaohui” in Beijing, Dongdaqiao, gefahren. Ihr Besta Translator war immer noch nicht fertig. So sind wir dann unvollendeter Dinge wieder nach Tongzhou aufgebrochen.
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